Woran Du Dein Herz hängst, das ist Dein Gott, sagt Luther in der Auslegung des ersten Gebots im Großen Katechismus. Jeder Mensch ist auf einen Grund seiner selbst und seiner Welt bezogen. Doch welcher Sinngrund ist wirklich verlässlich und trägt im Leben und im Sterben? Damit ist die Frage rechter Gotteserkenntnis gestellt. Wie der Reformator sie beantwortet, ist Thema des Vortrags. Es wird sich zeigen, dass für Luther das zentrale und alles entscheidende Problem nicht dasjenige göttlicher Allmacht, sondern das Verhältnis von Gerechtigkeit und Liebe Gottes war. Zu lösen ist es nach seinem Urteil nur durch die versöhnende Erlösung, wie sie durch Jesus Christus, den auferstandenen Gekreuzigten, in der Kraft des göttlichen Geistes gewirkt und erschlossen ist.