Nachruf für Dekan Oursin

Das Evangelische Bildungswerk trauert um seinen langjährigen Vorsitzenden Dekan Matthias Oursin, der am 3. September im Alter von 82 Jahren verstorben ist. Das Bildungswerk hat ihm viel zu verdanken. Friedmann Seiler, der jetzige Vorsitzende, erinnert daran, dass Dekan Oursin mit viel Elan und Gestaltungswillen das Bildungswerk in professionelle Bahnen gebracht hat. Als dritter Dekan seit der Gründung des Bildungswerks im Jahr 1978 durch Dekan Hans Ahrens und seinem Nachfolger Dekan Hans Sommer übernahm er bald nach seinem Amtsantritt 1998 den Vorsitz des Bildungswerks von Pfarrer Friedrich Käpplinger. In seiner Amtszeit konnte die Geschäftsstelle im 2. Pfarrhaus von St. Johannis in der Schaitbergerstrasse 18 eingerichtet werden. Es gelang ihm und dem damaligen Vorstand die finanziellen und konzeptionellen Grundlagen zu schaffen, um zuerst eine Sekretärin und im Jahr 2001 mit Bernhard Meier-Hüttel erstmals einen Geschäftsführer und pädagogischen Leiter anstellen zu können.
Dekan Oursin war die Bildungsarbeit im Evangelischen Bildungswerk und in der Evangelischen Schule immer ein Herzensanliegen und er sah sich damit in der Tradition der Reformation als Bildungsbewegung, die für ihn gerade in dem evangelisch bedeutsamen Ansbach eine wichtige Rolle spielen sollte.
Die Mitgestaltung des Rahmenprogramms der Bachwoche und der „Woche der Brüderlichkeit“ durch das Bildungswerk war ihm ebenso ein besonders Anliegen wie die Ökumene und die Beteiligung an der „Interkulturellen Woche“ und im damaligen Ausländerbeirat, heute Integrationsbeirat.
Die Familienbildung und die theologische Bildung waren weitere Schwerpunkte, die er gemeinsam mit dem Vorstand und dem Geschäftsführer kontinuierlich umsetzte. So gehörte das Evangelische Bildungswerk 2006 zu den Gründungsorganisationen des „Bündnisses für Familien im Landkreis Ansbach“.
Einige wegweisende Ideen des Bildungstheologen Oursin konnte er vor seinem Ruhestand nicht mehr umsetzen wie die Gründung eines Evangelischen Jugend- und Bildungszentrums, den Aufbau von Regionalzentren der Erwachsenenbildung im Süden und Norden des Dekanats oder die Implementierung von theologischen Grund- oder Glaubenskursen als „Theologie für Nichttheologen“, wie er es nannte und die er für sehr wichtig hielt.
Das Bildungswerk wird den verstorbenen Dekan dankbar in Ehren halten und sein Werk fortsetzen betont Friedmann Seiler in seinem Nachruf.